Am 14. Januar 1974 begann alles mit meiner Geburt in der Kleinstadt Porta Westfalica in Westfalen-Lippe.
Zunächst war mein Leben ganz "normal" so wie man sich das vorstellt. Grundschule, Realschule und dann überlegen, mit was ich so mein Geld verdienen sollte. Mit 16 Jahren war ich sehr schüchtern und unorientiert. Dennoch war mir zu dieser Zeit schon klar, dass ich das Malen und Zeichnen liebe und außerdem einen sehr guten Zugang zu Menschen und deren Nöte hatte. Also wünschte ich mir beim Arbeitsamt (damals hieß es noch so) dass ich etwas mit Menschen machen möchte und etwas Kreatives.
Heraus kam: Industriemechanikerin Geräte- und Feinwerktechnik.
Da ich keine genaue Vorstellung davon hatte, was das sein sollte und meine Traumberufe lauft des Beraters chancenlos seien, machte ich eben das.
1990 startete ich dann meine Lehre. Ich musste feststellen, dass das so gar nicht mein Beruf war. Ich befand mich selbstunsicher in einem Männerberuf, dessen Inhalte mich weder interessierten noch meinen Fähigkeiten entsprachen. Aber "was man anfängt muss man auch zu Ende bringen" war einer meiner festen Glaubenssätze und so schloss ich die Ausbildung 1993 ab.
Nach meinem Abschluss merkte ich, das alles ist nicht stimmig. Meine eigentlichen Fähigkeiten konnte ich hier nicht einsetzen. Nicht dass ich die Arbeit nicht konnte oder schlecht darin war, aber mein Potential blieb einfach ungenutz und ich spürte, dass es etwas in mir gab, was hier niemals zum Leuchten kommen würde.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich an der Werkbank saß und einen Motor verdrahtete und dachte: "Nein, dass kann es nicht gewesen sein. Du wolltest doch etwas Kreatives machen und mit Menschen!" Ich habe mich so weit weg davon gefühlt. Am selben Tag habe ich noch in der Kollegschule angerufen und mich für das Fachabitur angemeldet, mit meinem Chef geredet und gekündigt. 2 Tage später begann ich meinen eigenen Weg zu gehen. Die ersten Schritte waren nicht angenehm, das Fachabitur war natürlich im Bereich Metalltechnik und ich musste bis zu meinem Diplomabschluss immer nebenher arbeiten. Dadurch, dass ich mein Ziel klar vor Augen hatte und wusste, dass ich Schritt für Schritt dorthin komme, dennoch hätte ich mir jemanden an meiner Seite gewünscht, der oder die mich versteht und begleitet.
1995 beendete ich dann mein Fachabitur und konnte 1997 in Ottersberg an der freien Kunststudienstätte mit dem Studium meines Traumberufes "Kunsttherapeutin" beginnen. 2001 machte ich meinen Abschluss und bekam sofort eine Anstellung auf einer Psychosomatischen Station einer Reha-Klinik in Bad Oeynhausen. Hier arbeitete ich hauptsächlich in Gruppen und lernte eine neue faszinierende Technik kennen: "Psychodrama" nach Jakob L. Moreno.
Eine weitere Leidenschaft, der ich beruflich folgen konnte. Psychodrama ist ein therapeutisches Rollenspiel, welches ich in vielen Fällen als hochwirksam erlebt habe.
2003 entschloss ich mich, den Heilpraktiker für Psychotherapie zu machen um meine Tätigkeiten zu erweitern und in eigener Praxis arbeiten zu können. Meine Selbständigkeit startete ich 2007 in Limburg. Seitdem ist meine Arbeit Nichts, von dem ich mich erholen muss. Ich arbeite mit dem was ich kann und mit dem was ich liebe. Besonders mag ich in meiner Arbeit meine Klient:innen begleiten zu können, wenn sie sich von dem befreien, was sie meinen tun oder erfüllen zu müssen und mit dem beginnen, was wirklich stimmig für sie ist. Heute kann ich für andere die Begleitung sein, die ich mir damals gewünscht hatte.
Seit 2020 habe ich nun meine Praxis nach Diez verlegt. Und auch hier bin ich meinem Herz gefolgt und lebe und arbeite nun in der Stadt, die für mich stimmig ist. Ich freue mich sehr, Sie hier in meinen Räumen begrüßen zu dürfen und Sie dahin zu begleiten wo Ihre Wünsche Sie hinführen.
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